Feiern

Dokumentarfilm . D 2006 . Mini DV/Foto Farbe . 80 min

Der Dokumentarfilm „Feiern“ zeigt Menschen deren Nächte 72 Stunden dauern. Ihre Geschichten handeln von Zartheit, Exzess und Zerstörung. Vom nie wieder heim und schlafen wollen, weil man dann ja wieder alleine ist. Das Porträt in 19 Gesprächen, 56 Nächten und 13 Tracks.

Berlin 2005: Techno ist zurück im Untergrund – exzessiver als je zuvor. Und Berlin ist erneut zum Sehnsuchtsort all derer geworden, die es ernsthaft wissen wollen. „Feiern“ zeigt sie dabei, verschwitzt, verstört und überglücklich.

„Feiern“ läßt die Menschen erzählen, die ihr Leben der Musik, den Clubs und den Drogen widmen. Zugezogene aus Chile oder England, die erst die endlose Abfahrt fanden und dann eine Wohnung in Mitte. Türsteher, Barleute und Tänzer. Berliner DJ´s, die ihr erstes Speed auf dem Schulhof kauften um gerüstet zu sein für eine Nacht im Bunker, dem „hardest club on earth“. Es sind kaputte Geschichten und Geschichten voller Zärtlichkeit. Alle erzählen von der Suche nach Glück – dem Moment kollektiver Ekstase, der richtigen Platte zur richtigen Zeit, dem 8-Stunden-Gespräch mit einem Unbekannten, der über Nacht zum besten Freund wird, dem Gefühl im Darkroom eines Clubs nichts anderes zu sein als „ein Stück Fleisch das benutzt und benutzt wird.“

Gespräch für Gespräch wird „Feiern“ zum Familienporträt, zur melancholischen Hommage an eine Subkultur, die solange feiert, bis der Husten zur Lungenentzündung und der Blackout zur Psychose wird.

In Berlin, so der Londoner DJ und Produzent Ewan Pearson, könne man mit einem Löffel auf einen Kochtopf schlagen; solange es im Rhythmus wäre, würde niemand nach Hause gehen. Lächelnd gibt er seinen Freunden einen Ratschlag mit auf den Weg: „Don’t forget to go home!“ Wenn sie nicht gegangen sind, so feiern sie noch heute.

Text . Cornelius Tittel

Feiern Trailer from Maja Classen on Vimeo.

Simon Reynolds in the preface of his revision of „Energy Flash: A Journey Through Rave Music and Dance Culture“, being asked what he would you change about the book, add to it, if doing it again?

„I’d have more about the experiential side of clubbing and raving. The structure of a night, the journey you go on. The adventures, the ephemeral encounters, the fleeting perceptions. (…) Some of the „talking head“ commentaries in Maja Classen’s FEIERN: Don’t Forget To Go Home, a documentary about Berlins techno scene, have this quality, with the interviewees slipping into a phenomenological or spiritual register: (…) „time feels like a space that’s expanding and finally disappearing.“ What’s great about that documentary is that it sidelines the whole trainspotter side of dance culture in favor of that the music makes possible: certain sorts of spaces and relations, a loss of self that feels like finding your true self, an intense if transitory sensation of contact and communication.“ S.R.

 

REGIE
MAJA CLASSEN

REGIE-ASSISTENZ
OSCAR AXELROD

PRODUKTIONSLEITUNG
JULIAR TITZE

HERSTELLUNGSLEITUNG
ANYA GRÜNEWALD

KAMERA
OSCAR AXELROD . MAJA CLASSEN . GREGOR STEINHÖFER .  ANDREAS BERGMANN

FOTOGRAFIE
OSCAR WOLFGANG TILLMANNS .PETER WAGNER . KATJA RUGE

TON
NELE KORNRUMPF

MONTAGE
SYLKE ROHRLACH

TONMISCHUNG
DANIEL GRIESE

TEXTE
RAINALD GOETZ

SPRECHER
OSCAR AXELROD

MUSIKBERATUNG
NICK HÖPPNER

PRODUKTION
HFF POTSDAM KONRAD WOLF

 

FESTIVALS

Querulanten Festival Berlin – Deutsche Indies gegen den Strom . 2006

44. Festival Internacional de Cine de Gijón

Unerhört! 1. Int. Musikfilmfest Hamburg . 2007

Alternativa Barcelona . 2007

Achtung Berlin Festival . 2007

 

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